Morgen ist alles anders

Ei, du liebe, liebe Zeit,
ei, wie hat´s geschneit, geschneit!
Rings herum, wie ich mich dreh´ ,
nichts als Schnee und lauter Schnee.
Wald und Wiesen, Hof und Hecken,
alles steckt in weißen Decken.

Und im Garten jeder Baum,
jedes Bäumchen voller Flaum!
Auf dem Sims, dem Blumenbrett
liegt er wie ein Federbett.
Auf den Dächern um und um
nichts als Baumwoll´ rings herum.

Ei, ihr lieben, lieben Leut´,
was ist heut´ das eine Freud´!

(Friedrich Wilhelm Güll)

Die Freude über den vielen Schnee bei uns, wird ja leider nicht lange anhalten, denn der Wetterfrosch, hat bereits für die Nacht von Dienstag auf Mittwoch Regen angesagt und durch die Plustemperaturen werden uns dann, wie fast jedes Jahr, grüne Weihnachten beschieden.

In meiner Tageszeitung wurde kürzlich ein Buch mit dem Titel "Weisheit" empfohlen.
Ein Bildband mit 50 Persönlichkeiten nähert sich dem Thema und versucht, dem Sinn des Lebens auf die Spur zu kommen.
Der Autor und Fotograf Andrew Zuckermann, porträtierte die Menschen aus Politik, Kunst und Medien und befragte sie zu den großen Themen des Lebens.
Eine Besonderheit >> die Fotografien sind nicht retuschiert und zeigen diese Menschen in ihrer absoluten Privatheit.

Einige Zitate möchte ich hier wiedergeben.

Henry Kissinger meinte:
Tun sie jedes Jahr das, was sie für das Wichtigste
halten, dann gelangen sie langsam, aber sicher ans Ziel

oder Mary Quant sagte:
Das Leben bietet uns immer eine zweite Chance,
Träume zu verwirklichen.
Nur mit Mut zum Risiko kann man sie nutzen.

Esther Mahlangu erklärte:
Als Kind habe ich gelernt, daß man
älteren Menschen mit Respekt begegnet,
weil sie den Jungen
wichtige Lehren mitgeben können.

Der Musiker Graham Nash gab seine
Lebensphilosophie weiter:
Das menschliche Leben ist nicht perfekt,
und das wird es auch nie sein.
Man muss das Beste daraus machen und
sich allem öffnen, was unsere Welt zu bieten hat.
Manchmal sind es schreckliche Bilder,
die auf uns einstürzen,
manchmal sind sie wunderschön.
Ich nehme sie so, wie sie sind, ohne Wenn und Aber.

Ein interessantes Buch, in dem das Wort "Weisheit" einmal fern von den philosophischen Betrachtungen in der Antike,
den Definitionen der Religionen und der Literatur, behandelt wird.
Ich bin überzeugt davon, daß es weise Menschen gibt - aber zu wenige...... viel zu wenige...... - und selten in jenen
Positionen, von welchen entscheidender Einfluß auf das Weltgeschehen genommen wird.

* * *
Die Menschen sind wie die Flüsse:
Das Wasser ist immer gleich und immer
dasselbe, aber jeder Fluss ist bald schmal,
bald schnell, bald breit, bald langsam,
bald rein, bald kalt, bald trübe, bald
warm. So sind auch die Menschen.
Jeder Mensch trägt in sich die Keime aller
menschlichen Eigenschaften und offenbart
zuweilen die einen, zuweilen die anderen
und wird zuweilen sich selbst nicht
ähnlich, während er doch stets derselbe
und er selbst bleibt.
* * *

Die Friedenslicht-Laterne strahlt in dunklen Winternächten weithin über den Wolfgangsee und lädt Einheimische und Gäste aus Nah und Fern zum besinnlichen Staunen und Freuen ein. In St. Wolfgang, Strobl und St, Gilgen wird, wie jedes Jahr, der Wolfgangseer Advent gefeiert
>> so steht es in der Broschüre der Veranstalter.
Wir hatten 3 erlebnisreiche Tage und durchwachsenes Wetter, die Besinnlichkeit aber, die haben wir vergeblich gesucht. Zum Einen, gab es einen, für die Veranstalter erfreulichen, Besucheransturm und zum Anderen ist die kommerzielle Ausrichtung doch sehr im Vordergrund
Das Bemühen, den Gästen etwas Besonderes bieten zu wollen, ist aber überall gut erkennbar.

*
Bad Ischl

Sie ist immer noch allgegenwärtig, *Sissi* in der Wolfgangsee_Schiff_Fahrt



Das Wetter war durchwachsen, mit Regen und Schnee...

...das hinderte aber den Ginster Winterjasmin lt. Widder!
nicht daran, zu blühen (11. Dezember 2009)
*
Gedränge allenthalben
*
St. Wolfgang
*
Strobl, Holzgeschnitzte Krippenfiguren in Lebensgröße

wie könnte ich mein herz beschreiben
beschreiben wie es schlägt, und warum,
und beileibe nicht nur muskel ist, nicht nur.
und wie es ruft, nach und dir zu,
es so viel schneller schlägt, denke ich an dich.

wie sollte ich meine seele beschreiben,
dass es sie gibt, in euch, mir und dir.
wie du auf ihr ruhst, und sie durch dich,
und warum und wie du sie eingenommen hast,
sie deinen namen trägt, und mich gelegentlich,
durch schöne und traurige momente des seins.

wie sollte ich dich beschreiben........



Wiedereinmal durfte ich ein so berührende Gedicht, wie dieses, von thomasfrancisco ( http://einermehrderweint.twoday.net/ )
in mein Weblog entführen.
Es erinnert mich an Rainer Maria Rilkes "Wie soll ich meine Seele halten".

Zu guter Letzt

Als Kind wußte ich:
Jeder Schmetterling
den ich rette
jede Schnecke
und jede Spinne
und jede Mücke
jeder Ohrwurm
und jede Regenwurm
wird kommen und weinen
wenn ich begraben werde

Einmal von mir gerettet
muß keines mehr sterben
Alle werden sie kommen
zu meinem Begräbnis

Als ich dann groß wurde
erkannte ich:
Das ist Unsinn
Keines wird kommen
ich überlebe sie alle

Jetzt im Alter
frage ich: Wenn ich sie aber
rette bis ganz zuletzt
kommen doch vielleicht zwei oder drei?

(Erich Fried)

Ein Jammer, wenn die Uhr nicht will!
So hört man vielfach klagen.
Auch meine Uhr steht gerade still,
Muss man deshalb verzagen?

Es gibt noch Leute, die´s verstehn,
Den Schaden zu beheben!
Denn solch ein Ding muss immer gehn,
Drum flink es abgegeben.

Doch gib wohl acht, wem Du sie gibst!
Sonst könnt es sein ihr Ende.
Wenn Deine Uhr Du wirklich liebst,
Gib sie in Meisterhände!

(Karl Ettlinger)
* *1882-1930* *

Beim Betrachten der Bilder mit ihren, zum Teil winzigen
Bestandteilen, kann man sich kaum vorstellen, daß die
ersten Uhrmacher Schlosser und Schmiede waren.
Uhrenhersteller sind die Pioniere der Feinmechanik.
Das Uhrmacherhandwerk zählte zuerst zu den Künsten
und dann zum Kunsthandwerk.
Heutzutage sind diese Fachleute auch im Flugzeugbau,
Musterbau, Mess- und Regeltechnik begehrt, auf Grund
ihrer Ausbildung in der Mikromechanik.

Wenn uns etwas fortgenommen wird,
womit wir tief und wunderbar zusammenhängen,
so ist viel von uns selber fortgenommen.
Gott aber will, daß wir uns wiederfinden,
reicher um alles Verlorene und vermehrt um jeden unendlichen Schmerz.

(Rainer Maria Rilke)

p.s.
es ist noch nicht vollständig eingerichtet, hie und da fehlt noch etwas zur gewohnten gemütlichkeit,
aber das dach über dem kopf ist gesichert. ;-))