In den Spiegel geschaut
Ein Findelkind wurde von seiner Mutter
in Liebe und Hoffnung empfangen
und in Furcht und Todesangst geboren.
Mit dem letzten Rest von Liebe im Herzen
legte sie es vor das Tor des Waisenhauses
und schlich davon, während ihr Haupt
sich unter der schweren Not beugte.
Und, um ihr Unglück zu vervollkommnen,
wird sie von uns noch verhöhnt:
»Welch eine Schande! O wie schandhaft!«
Sind die Worte Khalil Gibrans heute nicht mehr zeitgemäß?
Echauffiert sich in unserer Zeit überhaupt noch irgendjemand über eine junge Mutter, die ihr Kind weggelegt hat - oder hat sich seit dem Verfassen dieser Zeilen (etwa 1925) einiges oder sogar alles geändert?
Elisabetta1 - 10. Feb, 07:37
674 mal betrachtet
Harter Stoff am Morgen
Einige werden jetzt vielleicht sagen unsere Gesellschaft sei "toleranter" geworden; habe Verständnis und Mitgefühl für diese Mütter entwickelt, die - aus welchen Gründen auch immer - ihr eigenes Kind weggeben. Ich empfinde das gesellschaftliche Umgehen damit eher als "wir können es uns leisten und reden deshalb nicht (schlecht) darüber". Es ist kein Auseinandersetzen mit dem Thema. Wie auch? In D gibt es lt. Terre des Hommes knapp 100 Babyklappen mit jährlich ca. 200 Babys. Wobei mir die Zahlen extrem niedrig vorkommen. Das ist kein gesellschaftliches Thema. Und ebensowenig die betroffenen Mütter - und natürlich auch Väter, von denen (Mütter und Väter) zumindest ein gutes Drittel versucht, dann doch das Kleinkind zurückzuholen.
Aber zu Deiner Frage:
Nein, ich sehe nicht, dass sich irgendwer aufregt oder Tiraden über Eltern ablässt, die das Neugeborene in eine Babyklappe legen. Und möglicherweise ist unsere Gesellschaft ja einen kleinen Schritt in Richtung Humanismus gegangen und hat ein weiteres Thema enttabuisiert.
etwastoleranter geworden ist, finde ich auch und solange die Identität der Mutter nicht bekannt ist, solange ist es ohnedies kein Problem, weil sich, meiner Meinung nach, das Mitleid mit dem Kind in den Vordergrund stellt.Was ich als besonders erwähnenswert finde ist, daß die Menschen heute hinterfragen warum und wieso sich junge Mütter zu dieser Handlungsweise veranlasst fühlten ; das war nicht immer so
Baby Verkauf