Zum Tod der kleinen Sing_Amsel
Vergeblich
klebte ich Schemen,
fremde Flügel,
gegen das Licht.
Ein Aufprall,
ein letztes Flattern am Boden,
das Laufen der dünnen Beinchen
gegen den Himmel,
ein letzter Schrei aus kleiner Kehle.
Betroffen ins Mark,
berühre ich
schuldhaft
die fliehende Wärme.
Hier baute ich Mauern,
spiegelnde Fenster,
fütterte davor
meine Worte
mit Krumen.
Aufsteigend die Trauer,
die Seele des Vogels.
Der Hund,
voll Entsetzen,
verharrt.
Zwischen den Seiten
aus Pappe,
zwischen den Worten,
das kleine, vergangene Leben.
(c) Annette Gonserowski
Elisabetta1 - 20. Jan, 17:12
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