Veränderte Situation

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Meine Bauern sind die Träger meiner Gedanken,
die Ganzheit und Vollheit.
Diese starken Menschen leihen mir ihren Körper,
ihr einfaches, zweckmäßiges Gebaren,
ihre Ruhe und Kraft als Modell
zur Ewigkeitsdarstellung der ganzen Menschheit.
Dieses Modell kenne ich, kann mit ihm fühlen,
brauche keine griechische oder Renaissancekunst als Anreger,
ich gehe zur Quelle.



( Jean Paul, [1763 - 1825] )

Die heutige Sicht auf den Bauernstand, ist doch eine sehr stark veränderte, würde ich meinen und doch sind sie für mich, bei all dem Fortschrit der auch in ihrem Leben und ihrer Arbeit Platz greifen musste, vielfach noch die Bewahrer, die nachhaltig denkenden und produzierenden. Ohne sie, wäre Landschaftspflege, die Basis für eine intakte Umwelt, nicht denkbar.
Und ich meine damit natürlich nicht die "Industrie_Bauern", mit Tierzucht im dreistelligen Stückzahlbereich, sondern die kleinen Berg- und Mittelgebirgsbauern, die meist auch noch Nebenerwerbslandwirte sind, deren es in unserem Land zahlreiche gibt.
s-even - 4. Mär, 22:43

In "meinem" Land

...in Frankreich gibt es diese Art Bauern/Landwirte natürlich auch noch. Allerdings in zwei Kategorien. Die einen machen nichts / können nichts aus ihrer Situation machen und leben in eindeutiger Armut - verglichen zum kleinen Angestellten in der nächsten Stadt.

Die anderen haben ihre Chance erkannt, verkaufen "saubere" Produkte, machen biologischen Anbau und vermarkten die Produkte dementsprechend. Was schnell dazu führt, dass mir persönlich die Angebote zu teuer sind - Ausnahmen bestätigen dies zu selten. 500g Sandgebäck vom Bauernhof = 12,50€ (oder war es noch teurer?!) = alles klar ;-))

Thema "Nachhaltigkeit". Nein, dies ist in Frankreich leider kein dominierendes Thema. Man verkauft zu Beginn der Jagdsaison beispielsweise soviel Tageslizenzen, wie irgend möglich und jammert dann Monate später, dass die Gegend mausetot ist. Um nur ein Beispiel zu nennen.

"Bewahrer": teil / teils. Wobei ich die Mehrzahl im Lager der "Nicht-Bewahrer" vermute. Ist nur so ein Gefühl.

Ich glaube, es gibt große Unterschiede zu Deinem Land.

Elisabetta1 - 5. Mär, 10:20

Auch in dieser Hinsicht,...

... ist wieder einmal die Größe ein Kriterium, welches den Unterschied dieser Länder verdeutlicht. Bei uns ist alles überschaubarer (leichter kontrollierbar) und das Bewusstsein der Menschen in Bezug auf Nachhaltigkeit und ökologischen Anbau etwas ausgeprägter.
Falls Interesse vorhanden, würde dieser Link, die Agrarstrukturen der europäischen Länder, verglichen mit denen Österreichs aufzeigen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Agrarstruktur

Wir sind halt ein klitzekleines Licht im Verhältnis zur " La Grande Nation" ;-))
stoppl - 5. Mär, 11:07

ich würde mit keinem kleinlandwirt der
viehzucht betreibt - egal rind oder schwein
tauschen wollen
anwesenheitspflicht 365 tage im jahr
urlaube und krankenstand nur in ganz
besonderen fällen

Elisabetta1 - 5. Mär, 14:09

Das wäre auch für mich keine Option - den Beruf zu wechseln und Landwirt zu werden.
Ich habe gute Bekannte, mit einem Nebenerwerbsbauernhof in der Weststeiermark - der Mann ist zusätzlich noch Mechaniker bei einem Autofahrerklub - dieses "Überleben" auf dem Hof bedarf eines 100-prozentigen Einsatzes und zwar aller Familienmitglieder.
Jossele - 5. Mär, 11:39

Aua, das schmerzt.
Zu Jean Pauls Zeiten galt der Bauer, im Unterschied zu den Landbesitzern, nicht viel mehr als Sklave, was sich durch die Revolutionen kaum geändert hat, wiewohl die Idylle des Landlebens von Adeligen und Bürgern immer sehr romantisch dargestellt wurde.
Heut ist das gewiss anders. Ein paar Grossbauern profitieren ganz gut, aber der Rest hat einen hundsmiserablen Stundenlohn.
Landschaftspflege ist für Viele überlebensnotwendig, allerdings, wenn ich mir so das Weinviertel anschau, da wird oft Restnatur gegen den Widerstand der Agrarbetriebe erhalten.
Mit der Natur leben, nachhaltig, nicht viele Bauern tun das (aber zum Glück doch noch einige).
Es verwundert nicht, weil der Konsument ist nicht bereit, angemessene Preise dafür zu bezahlen.

Elisabetta1 - 5. Mär, 14:15

Da sprichst Du das Übel an der Wurzel an,...

... denn abgesehen von den "Industrie-Bauern" fristen alle anderen ein, nicht wirklich beneidenswertes Dasein und müssen alle Möglichkeiten erfassen um ihre Erträge einzufahren.
Wenn ich mir z.B. die Fleischpreise bei Li.dl oder Konsorten ansehe, dann frage ich mich, ob die Menschen nicht mitdenken. Gutes Futter hat seinen Preis und wie vermarkte ich dann ein langsam gefüttertes Schwein, wenn der Selbstkostenpreis höher ist, als der Verkaufserlös. ;-(
Aber dieses Thema haben wir ja schon x-mal erörtert.....Geld......Geld.......!
Kotopulo - 5. Mär, 18:29

Ich möchte jetzt nicht über ...

arme oder reiche Bauern meinen Senf dazugeben SONDERN
dir einfach nur schreiben, dass dein Bild ein Traum ist.
Soooooooooo schön!!!

Elisabetta1 - 5. Mär, 20:58

Da staun' ich aber

Fein, daß es Dir gefällt - ist nur ein alter Bauernschuppen. ;-))

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