Eduard_van_der_Nüll_und_die_Wiener_Staatsoper

Heute vor 200 Jahren, wurde Eduard van der Nüll, ein österreichischer Architekt - einer der bedeutendsten Meister des Historismus der Ringstraßenzeit - geboren.
Zusammen mit seinem Freund August Sicard von Sicardsburg erhielt er den Auftrag für die Planung der Hofoper
heute Wiener Staatsoper.
Die Kritik an diesem Bau, nicht nur von der Wiener Bevölkerung (na ja, im "Raunzen" sind die Wiener ja geübt) sondern auch des Kaisers, veranlasste Eduard van der Nüll, noch vor der endgültigen Fertigstellung, den Freitod zu suchen.

staatsoper-bmp
(Quelle: Wikipedia)

Nach der Eröffnung des Baus, als das Bewundern und Staunen der Wiener für die wunderschöne Oper kein Ende nehmen wollte, hat auch der Kaiser einen Entschluss gefasst: Er werde nie mehr Novitäten kritisieren und sich nur mit den Worten:
"Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut" darüber äußern.
nömix - 9. Jan, 09:11

Die Wiener machten sich damals über den eklektizistischen Baustil der beiden Baumeister mit einem Spottvers lustig:
    »Sicardsburg und van der Nüll
    haben beide keinen Stül:
    Gotik, Klassik, Renaissanz
    das ist denen alles ans.«
Zusätzliche Tragik kriegte die Geschichte noch durch Sicardsburgs Tod, der nur wenige Wochen nach dem Selbstmord seines lebenslangen Freundes und Partners (heute würde man sagen "Lebensmensch") an einem Herzinfarkt starb - sozusagen an "gebrochenem Herzen", was bestimmt mit dem Verlust und der erlittenen Kränkung zusammenhing.

Elisabetta1 - 9. Jan, 09:18

Danke für die Ergänzung ;-)

Ja, beide konnten ihren späteren Ruhm nicht mehr genießen, weil die Kritiker, noch bevor das Werk vollendet war, ihren Spott loswerden mussten.
Österreichisches "Erfinder_Schicksal" sozusagen!
stoppl - 9. Jan, 11:42

ein wunderschönes gebäude
mit einer ausgezeichneten akustik
und ausserdem
der schönste ballsaal der welt
ein juwel genaugenommen

Elisabetta1 - 9. Jan, 17:59

Ja, so ist es!

Uns, die wir 143 Jahre nach der Eröffnung dieses Opernhaus bewundern, haben die Möglichkeit beides zu genießen - die aufgeführten Opern, ebenso (wenn man es mag) den Opernball, der ja weltweit Nachahmer gefunden hat. ;-)
oceanphoenix - 9. Jan, 14:13

Liebe Elisabetta,

was für ein Jammer, dass der Architekt dieses wunderschönen Gebäudes die Begeisterung nicht mehr mitbekommen hat, sondern im Gegenteil ..vorab so viel Ablehnung erfahren hat. Da sieht man mal wieder, was solch öffentliches negatives "Niedermachen" einer Person bzw. ihrer Werke letztlich für fatale Folgen haben kann ..in dem Fall sogar für zwei Menschen. Schlimm.

"Die Treppe zum Glück" .. find ich sehr gut!

Und ich hoffe, dass sie den Katzenfänger bald direkt fangen...schrecklich, so etwas.

Viele liebe Grüße zum Wochenstart schickt dir Ocean

Elisabetta1 - 9. Jan, 18:12

Ja, liebe Ocean,...

... dabei gab es zu dieser Zeit noch gar nicht diesen Einfluss der Medien [Presse], so wie er heute vorherrscht.
Jemanden zu diskreditieren, dazu bedarf es keiner großen Anstrengungen, der Mob läßt sich leicht hetzen, aber für die Rehabilitation wird auch keine Mühe aufgewendet. ;-(

Liebe Grüße an Dich und eine stressfreie Woche wünscht dir
Elisabetta
Lilli legt los - 11. Jan, 16:23

Diesen Satz

werde ich mir merken. Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut - wieviel Ärger man sich damit ersparen kann!

Elisabetta1 - 11. Jan, 17:57

Ein fröhliches Hallo! ;-)

Ja, der Kaiser hat sich Zeit seines Lebens daran gehalten und für uns ist es ein geflügeltes Wort geworden, wenn man sich zu negativer Kritik nicht berufen fühlt.

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