Bettelverbot in unserer Stadt!

Es ist mir nicht bekannt, wie das in anderen Ländern gehandhabt wird, aber in unserem Bundesland und speziell in unserer Stadt, soll ein Bettelverbot in Kraft treten.
Seit Jahren geführte Diskussionen darüber, brachten bisher kein Ergebnis, aber gestern wurde es beschlossen.
Der Bürgermeister ist der Meinung, daß es Grazer bzw. steirische Bürger nicht nötig hätten zu betteln; für sie sind sowohl Unterkünfte, Essen und medizinische Versorgung, vorhanden. Die Wirtschaftstreibenden und Tourismusfachleute sind wegen des Imageschadens gegen die vielen Bettler.
Warum es "so viele" sind? Weil diese Menschen aus der Slowakei mit Bussen nach Graz gebracht werden, hier in einem von einem Pfarrer geschaffenen "Container_Dorf", während ihres Aufenthaltes einen Schlafplatz bekommen und tagtäglich, meist die Innenstadt bevölkern. In der Herrengasse (Hauptgeschäftsstraße) sitzt etwa alle 100 Meter ein Mensch, der in "seinem" Land zu wenig Arbeit und Geld findet bzw. bekommt.
Die Bevölkerung ist mehrheitlich gegen diese organisierte Bettelei, zumal ja auch noch die Roma aus Bulgarien und Rumänien ihr Glück hier versuchen.
Im "Falter" einer Wiener Stadtzeitung, kann man
HIER
einiges über dieses Thema nachlesen.

Wie ist es in Euren Bundesländern oder Städten üblich? Dürfen die Leute betteln oder ist es auch verboten?
s-even - 11. Feb, 09:38

Bei uns in Münster

ist es nicht verboten und hat Ausmaße angenommen, dass man tatsächlich sehr negativ berührt ist, wenn man durch die Stadt geht. Und die "einheimischen" Bettler (die man teilweise persönlich aus den vielen Jahren kennt) und Landstreicher (wie sie früher genannt wurden) sehen sich von diesen professionellen Banden in den Hintergrund gedrängt.

In meinem zweiten Wohnort in Gap ist seit vielen Monaten zu beobachten, dass Jugendliche, bevorzugt Punks und Skins sich an nahezu jede Ecke setzen (vorzugsweise in der Nähe von Bezahlautomaten für Parkplätze) und dort, immer eskortiert von Hunden, die Passanten sehr aufdringlich angehen.
Die Stadtverwaltung hat dies jetzt untersagt, geht aber nur vorsichtig dagegen vor.

Elisabetta1 - 11. Feb, 09:49

Vom humanitären Standpunkt aus gesehen, ist es wirklich tragisch, daß die Menschen betteln gehen müssen, aber unsere Bürger verwehren sich gegen den "Import" von Bettlern, der organisiert ist. Auf Dauer gesehen kann es ja auch keine Lösung sein.
Diesem unwürdigen Zustand beizukommen, kann ja nur bedeuten, daß den Menschen in ihrem Heimatland Arbeit und soziale Unterstützung zuteil wird, aber in dem Ausmaß, daß sie auch davon leben können.
stellinger - 11. Feb, 10:46

Liebe Elisabetta!

Ob die Bettelei in Hamburg erlaubt ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Auf jeden Fall wird gebettelt, was das Zeug hält. Oft "schmücken" sich die Bettler mit Tieren oder kleinen Kindern, um Mitleid zu erregen.
Oft habe ich den Eindruck, dass das alles organisiert ist.

Liebe Grüße
Jürgen

Elisabetta1 - 11. Feb, 12:53

Lieber Jürgen!

Vielleicht habe ich zu wenig darauf geachtet, aber in Hamburg habe ich es nicht so schlimm empfunden, wie bei uns.
Die Masche mit den Kindern und Tieren, ist in meiner Stadt hier eher selten, dafür aber Körperbehinderung (fehlende Gliedmaßen)
Ja, bei uns IST es organisiert. Die Frage ist, wie kann man das abstellen - aber gleichzeitig den bettelnden Menschen wirksam helfen. Das Verbot allein, lindert nicht die Armut und löst nicht das Problem.
walküre - 11. Feb, 11:15

Die Problematik stellt sich in Wien natürlich gleich dar, in Oberösterreich soll sogar sehr bald ein Bettelverbot in Kraft treten.

Viel mehr zu denken gibt mir die Tatsache, dass ich schon Mitte der 70er-Jahre in Südtirol (Bozen) bettelnde Roma-Frauen mit Kindern gesehen habe; ist die Politik in Mitteleuropa wirklich dermaßen unfähig, dass sie nicht in der Lage ist, dauerhaft Menschen zu helfen ? Die Dramatik dahinter liegt für mich nicht zuletzt in einer äußerst perfiden Vorgangsweise: Zuerst wurde dem fahrenden Volk das Reisen untersagt, danach wurde es ghettoisiert, im Kommunismus totgeschwiegen - und jetzt fühlt sich keiner wirklich verantwortlich für das daraus resultierende Elend.

Würde meine Familie aufgrund struktureller wirtschaftlicher Schwierigkeiten Hunger leiden müssen, ginge auch ich schlimmstenfalls betteln, denn meine Familie zählt mehr als mein Stolz.

Elisabetta1 - 11. Feb, 12:23

Die Politik in Mitteleuropa IST nicht fähig, dieses Problem zu lösen, denn wie wir wissen hat sich Frankreich im August vergangenen Jahres, dieses Themas mit Deportationen von bulgarischen und rumänischen Romas entledigt.
Eine dauerhafte Lösung zu finden ist ungleich schwieriger, als die ungeliebten Zuwanderer mit einem 300 € "Zuckerl" abzuschieben.

Die Frage ist auch, wie geht es mir damit? Alle 100 Meter einen bettelnden Menschen, wieviel gebe ich und gebe ich jedem etwas? Wer kann und will sich das auf Dauer leisten?
Ist das nicht nur ein Tropfen auf dem heißen Stein?
Der_Eisenschmyd - 11. Feb, 11:27

.

http://www.merkur-online.de/lokales/landkreis-fuerstenfeldbruck/bettler-schoengeising-aufgegriffen-932098.html

http://www.tz-online.de/aktuelles/muenchen/schoengeising-bettlerbande-haust-wald-tz-877500.html

"Die S Bahn-Fahrgäste trauten ihren Augen kaum: Als sie in der Früh in die Arbeit fuhren, kamen ärmlich bekleidete Menschen direkt aus dem Wald. Mehrere Pendler informierten die Polizei, die der Sache auf den Grund ging."

Ich denke, ich hätte das nicht der Polizei gemeldet. Schwere Entscheidung. Hmm....einerseits arme Hunde die froh sind wenn sie da ihre Ruhe haben. Sie dort zu verscheuchen ist sicher keine Lösung.
Andererseit wenn diese Leute Straftaten begehen....

Elisabetta1 - 11. Feb, 12:37

Oh je!

Anderes Land, andere Region - selbes Thema!
Es ist ja traurig, daß die soziale Unausgewogenheit diesen Menschen vielleicht keine andere Wahl läßt, als zu betteln, aber sie deshalb organisiert in andere Länder transportiert, um von den dort ansässigen Bürgern das zu bekommen, was ihnen in ihrer Heimat zustehen würde, finde ich krass. Hier schieben Politiker ihre Hausaufgaben auf andere ab.
widder49 - 11. Feb, 11:59

Hier

in meiner neuen Heimatstadt habe ich noch keine Bettler gesehen. Vielleicht, weil es eine Kleinstadt ist? In Koblenz hält es sich im Rahmen - da sind es mal Punks oder auch mal Obdachlose, die mit einer Münze zufrieden sind. In der Vorweihnachtszeit sieht man viele osteuropäische Bettler, die Frauen meist mit schlafenden Säuglingen am Körper. Ihre männlichen Kollegen oftmals mit einer Behinderung. Humpelnd oder fehlende Körperteile.

Dabei stellt sich automatisch die Frage: Warum betteln die nicht dann, wenn es wärmer ist. Im Sommer begegnet man nur sehr selten mal einem Bettler.
Warum ausgerechnet ausschließlich in der Weihnachtszeit und in klirrender Kälte? Woher haben die das Geld, so weite Touren zu bezahlen?
Zeigt das nicht, dass es organisiert geschieht?

Vor Jahren sah ich in Rostock, wie in der Vorweihnachtszeit Kinder- in der Stadt verteilt - bettelten. Als wir weit nach 20 Uhr zum Parkplatz gingen, bekamen wir hautnah mit, wie ein kleiner Junge - der offensichtlich nicht genügend Geld erbettelt hatte - von einem älteren Mann zurück in die Stadt geschickt wurde. In seinem dicken Mercedes saßen bereits Kinder, die vermutlich zur Sammelstelle gefahren werden sollten. Ich hab mir damals das Kennzeichen notiert und einem Polizisten gegeben. Keine Ahnung, was daraus wurde. Gehört habe ich nie wieder was.

Die Organisierten betteln nur da, wo es was zu holen gibt. Und die Einheimischen müssen nicht wirklich betteln. Auch Obdachlose nicht, denn sie haben in jeder Stadt in Deutschland Anspruch auf den Tagessatz. Das wird bei Euch nicht anders sein. Insofern hat der Bürgermeister recht.

Gruß von Gisela

Elisabetta1 - 11. Feb, 12:47

In unseren Bezirksstädten,...

... ist es ebenso. Da gibt es kaum Bettler und die Verantwortlichen meinten auch, daß sie deswegen das Verbotsgesetz nicht exekutieren werden.
Die Österreicher sind als spendenfreudiges Volk bekannt und (fast) jeder gibt gerne, wenn es sich um Arme handelt - der einzig bittere Beigeschmack in diesem Fall ist - daß es sich um organisiertes Betteln handelt. Das ist nachgewiesen.

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