Venezianischer Morgen
Fürstlich verwöhnte Fenster sehen immer,
was manchesmal uns zu bemühn geruht:
die Stadt, die immmer wieder, wo ein Schimmer
von Himmel trifft auf ein Gefühl von Flut,
sich bildet ohne irgendwann zu sein.
Ein jeder Morgen muß ihr die Opale
erst zeigen, die sie gestern trug, und Reihn
von Spiegelbildern ziehen aus dem Kanale
und sie erinnern an die anderen Male:
dann giebt sie sich erst zu und fällt sich ein
wie eine Nymphe, die den Zeus empfing.
Das Ohrgehäng erklingt an ihrem Ohre;
sie aber hebt San Giorgio Maggiore
und lächelt lässig in das schöne Ding.
(Rainer Maria Rilke)
was manchesmal uns zu bemühn geruht:
die Stadt, die immmer wieder, wo ein Schimmer
von Himmel trifft auf ein Gefühl von Flut,
sich bildet ohne irgendwann zu sein.
Ein jeder Morgen muß ihr die Opale
erst zeigen, die sie gestern trug, und Reihn
von Spiegelbildern ziehen aus dem Kanale
und sie erinnern an die anderen Male:
dann giebt sie sich erst zu und fällt sich ein
wie eine Nymphe, die den Zeus empfing.
Das Ohrgehäng erklingt an ihrem Ohre;
sie aber hebt San Giorgio Maggiore
und lächelt lässig in das schöne Ding.
(Rainer Maria Rilke)
Elisabetta1 - 10. Sep, 11:27
1045 mal betrachtet
phantastisch, das Foto ..
Rilke schafft es immer wieder, bei mir beim Lesen sofort ganz besondere Bilder im Kopf zu erzeugen ..ich mag seine Lyrik sehr gern!
Ganz viele liebe Wochenendgrüße an dich ..hab eine gute Zeit und bis bald :))
Ocean
Da haben wir etwas gemeinsam....
Seine Dichtung ist ebenso schwierig wie faszinierend.
Er drückt das geheimnisvolle des Lebens durch Symbole aus, deren Bedeutung wir wiederum
meist nur intuitiv erahnen können.
Für Dich eine wunderschöne (Frei)Zeit und herzliche Grüße
Elisabetta