Die Fensterrose
Da drin: das träge Treten ihrer Tatzen
macht eine Stille, die dich fast verwirrt;
und wie dann plötzlich eine von den Katzen
den Blick an ihr, der hin und wieder irrt,
gewaltsam in ihr großes Auge nimmt, -
den Blick, der, wie von eines Wirbels Kreis
ergriffen, eine kleine Weile schwimmt
und dann versinkt und nichts mehr von sich weiß,
wenn dieses Auge, welches scheinbar ruht,
sich auftut und zusammenschlägt mit Tosen
und ihn hineinreißt bis ins rote Blut -:
So griffen einstmals aus dem Dunkelsein
der Kathedralen große Fensterrosen
ein Herz und rissen es in Gott hinein.
***(Rainer Maria Rilke)***
[ aus Neue Gedichte 1907]
Elisabetta1 - 16. Mär, 03:44
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als es gott gefiel, poet zu sein, schuf ER rilke und wohnte unter uns.
zutreffender KANN man es nicht mehr ausdrücken... ;-)