Gioconda Belli
Und Gott machte eine Frau aus mir,
mit langem Haar,
Augen,
Nase und Mund einer Frau.
Mit runden Hügeln
und Falten
und weichen Mulden,
höhlte mich innen aus
und machte mich zu einer Menschenwerkstatt.
Verflocht fein meine Nerven
und wog sorgsam
meine Hormone aus.
Mischte mein Blut
und goss es mir ein,
damit es meinen Körper
überall bewässere.
So entstanden die Gedanken,
die Träume,
die Instinkte.
All das schuf er behutsam
mit seinen Atemstößen
und seiner bohrenden Liebe,
die tausenundein Dinge, die mich täglich zur Frau machen,
derentwegen ich stolz
jeden Morgen aufwache
und mein Geschlecht segne.
Aus: "In der Farbe des Morgens"
mit langem Haar,
Augen,
Nase und Mund einer Frau.
Mit runden Hügeln
und Falten
und weichen Mulden,
höhlte mich innen aus
und machte mich zu einer Menschenwerkstatt.
Verflocht fein meine Nerven
und wog sorgsam
meine Hormone aus.
Mischte mein Blut
und goss es mir ein,
damit es meinen Körper
überall bewässere.
So entstanden die Gedanken,
die Träume,
die Instinkte.
All das schuf er behutsam
mit seinen Atemstößen
und seiner bohrenden Liebe,
die tausenundein Dinge, die mich täglich zur Frau machen,
derentwegen ich stolz
jeden Morgen aufwache
und mein Geschlecht segne.
Aus: "In der Farbe des Morgens"
Elisabetta1 - 19. Jan, 11:12
1389 mal betrachtet
Das ist wunderbar zu lesen
...wie nahezu alles, was sie geschrieben hat. Mir war genau dieser Text schon vor langer Zeit aufgefallen, so zeitlos wie er ist.
Und weil es so schön ist:
Ich möchte dir zeigen,
dass der Horizont
durchaus aufgehen kann
wie ein riesiger Vorhang
Und es möglich ist
sich über den Rand der Welt
zu beugen
Wo das Leuchten einer Sonnenblume
die Blüten des Tages erhellt
Gioconda Belli
Wie schön,...
Nicht nur ihre Werke faszinieren mich, auch ihr Werdegang ist ganz besonders.